1556 - Schatten der Vergangenheit by Arndt Ellmer

1556 - Schatten der Vergangenheit by Arndt Ellmer

Autor:Arndt Ellmer [Ellmer, Arndt]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Linguiden, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1991-06-01T01:00:00+00:00


6.

Salaam Siin schrak auf. Ein leises Zittern durchlief den Raum, in dem er sich aufhielt. Der winzige Sockel in Reichweite seiner Tentakelarme erwachte zu unverhofftem Leben und zeigte eine Veränderung im gegenüberliegenden Bereich der metallenen Scheibe namens HARMONIE.

Der Ophaler stieß einen dumpfen Laut aus und drehte den Körper in Richtung Tür. Vorsichtig und möglichst lautlos bewegte er sich auf die Öffnung zur Warmluftkammer zu und richtete die Sinnesknollen angestrengt nach vorn.

Nichts war zu sehen, die Erschütterung war abgeklungen. Ein Blick auf den Aufzeichner verschaffte Salaam die Gewißheit, daß er sich den Vorgang nicht nur eingebildet hatte.

Er begann seinen Körper schneller zu bewegen und durchdrang den unsichtbaren Schirm. Warme Luft umflutete ihn und verschaffte ihm übergangslos ein Gefühl absoluten Wohlbehagens. Am liebsten wäre er zu Boden gesunken, um sich seinen Träumen hinzugeben.

Aber sein Verstand wehrte sich gegen die Lethargie, die ihn befiel.

Er eilte weiter, passierte den zweiten Schirm und durchquerte einen der Räume, die mit Querionentechnik gefüllt waren. „Es ist hier!" rief er aus, und die Geräte leiteten seine Worte automatisch in die Zentrale der ROBIN weiter. „Es befindet sich in der HARMONIE!"

„Wir kommen. Paß auf dich auf!" vernahm er die Stimme der Kommandantin. „Und laß dich nicht aus der Deckung treiben!"

Salaam Siin hörte nicht hin. Er vernahm ein Knirschen, so als breche jemand ein Loch in die Hülle seines Schiffes. Er pfiff hastig ein paar Befehle, und die syntronischen Überwachungsgeräte bauten mehrere Schirme auf und trugen dafür Sorge, daß die Luft nicht in das All entweichen konnte.

Doch Salaams Sorge schien unbegründet. Die Automaten meldeten kein Leck, und der Ophaler erreichte die gegenüberliegende Seite seines Schiffes und sah sich um.

Irgendwo hinter ein paar Aufbauten rumpelte und polterte es. Es hörte sich an, als kollidierten Metallgegenstände miteinander, trieben auseinander und prallten erneut zusammen. „Halt! Aufhören!" trällerte der Meistersänger vom Planeten Zaatur. „Bewahre die Harmonie dieses Schiffes!"

Etwas krachte, und die Sehorgane Siins nahmen den Schatten wahr, der über den Aggregaten aufstieg, gegen die Zwischendecke stieß und dann mit hoher Geschwindigkeit auf ihn zuraste. Er brachte sich mit einem Ruck zur Seite in Sicherheit und preßte sich eng an das kalte Metall eines der Vorbauten. Augenblicklich begann er zu frieren und sich nach der Warmluftkammer zu sehnen.

Noch einmal polterte es, dann trat Ruhe ein. Kein Knirschen klang mehr auf, nicht das leiseste Geräusch war zu hören. Etwa gleichzeitig hörte er das Trampeln der Männer und Frauen. Erste Schutzanzüge gerieten in sein Blickfeld, und er rührte sich mühsam und krächzte etwas, das keiner verstand. Aber die Besatzungsmitglieder wurden auf ihn aufmerksam und arbeiteten sich in die Richtung vor, in die er deutete. Salaam selbst folgte zaghaft und starrte dann entgeistert auf die Dellen in der Wand und am Boden, das einzige Überbleibsel, das zu finden war. Von dem, der den Lärm und den Schaden verursacht hatte, war weit und breit nichts zu erkennen.

Mühsam berichtete der Ophaler, wie er vorgegangen war. Shina Gainaka schaltete ihren Schutzschirm ab und ließ den Helm sich öffnen. „Solltest du nicht wegbleiben?" fuhr sie ihn an. „Du hast ihn vertrieben. Jetzt können wir wieder von vorn anfangen und suchen, bis wir schwarz werden.



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